IncantaRE, der Kammerchor der neuapostolischen Kirche des Bezirks Ruhr-Emscher unter der Leitung von Diana Radzeweit, trug an Allerheiligen in der Kapelle des Parkfriedhofes und einen Tag danach, am Sonntag, 2. November 2008, in der Kirche Bottrop-Mitte Motetten aus verschiedenen Jahrhunderten vor. Unter dem Motto „Ruhn in Frieden alle Seelen“ widmete IncantaRE ein Projekt dem Gedenken an die Welt der Verstorbenen.
Das Motto ist aus der Litanei auf das Fest Aller Seelen von Franz Schubert (Musik, Text von Johann Georg Jacobi) entnommen und spannte den Bogen zu den musikalischen Vorträgen von IncantaRE. Dargeboten wurden Motetten aus verschiedenen Jahrhunderten, die sich intensiv mit dem Leben und Sterben, mit dem Diesseits und dem Jenseits befassen. Die vorgetragenen Motetten sollten den gläubigen Christen zum Nachdenken anregen, wollten aber auch Trost vermitteln und Perspektiven mit Ewigkeitscharakter aufzeigen. Letztendlich beschreiben sie den häufig beschwerlichen Lebensweg, auf dem der Gläubige immer wieder die Hilfe und Nähe Gottes anfordert bis hin zu seinem ewigen Leben bei Gott.
„Dem Zuhörer wird durch die Musik Gelegenheit gegeben, einmal in sich zu gehen, über Leben und Tod nachzudenken, aber auch derer zu gedenken, die den irdischen Leib bereits abgelegt haben. Zugleich möchten die Vortragenden hiermit einen lieben Gruß in die Ewigkeit senden“, so die Konzertleiterin, Diana Radzeweit.
Abgerundet wurde das Programm mit Klavier- und Querflötenmusik, vorgetragen durch den mehrfachen internationalen Preisträger für Klavier- und Kammermusik, Prof. Roland Pröll (Klavier), und den Hochschullehrer an der Universität Dortmund, dem New Yorker Musiker Howard Cohen (Querflöte). Einfühlsam und virtuos gaben sie dem vorgetragenen Liedgut christlichen Ursprungs ihre besondere Note. Dafür gab es am Ende langanhaltenden Beifall, auch für den gelungenen Vortrag des Chores.
PS.: Besucher äußerten sich nach dem Konzert lobend über die Arbeit, die an diesen beiden Tagen von dem Chor und den Instrumentalisten geleistet worden ist. Dass bei allen Planungen und Vorbereitungen nicht immer alles so glatt läuft, wie man es sich vorgestellt hat, soll nur eine kleine Begebenheit bezeugen. Noch am Samstagnachmittag vor dem ersten Konzert, als die Vorbereitungen auf Hochtouren liefen, mussten Chor und Instrumentalisten in das Wohnzimmer der Schwester und des Schwagers der Konzertleiterin ausweichen. In der Kapelle des Parkfriedhofes fand noch eine Allerheiligenandacht statt, an der wohl vorher niemand gedacht hatte, und in der Kirche Bottrop-Mitte wurde zu dieser Zeit das Konzertklavier gestimmt.
© Gruppe IncantaRE (Bezirk Ruhr-Emscher)