Ganz im Sinne der Fronleichnamszeit wurden unter diesem Konzerttitel am Sonntag, dem 07. Juni 2015, zwei Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy aufgeführt. Für IncantaRE, den Kammerchor der Neuapostolischen Kirche Bezirk Ruhr-Emscher, war das eine Premiere, denn er konzertierte erstmals in der Kirche St. Josef in Oberhausen-Schmachtendorf. Das Konzert bildete den abschließenden Höhepunkt des gemeinsamen Wochenendes mit einem Blechbläserensemble aus Osnabrück.
Samstag, 06.06.2015
Ort, Zeit, Programm, Pianist, Blechbläser - alles war vorbereitet, als sich der Chor und alle Instrumentalisten am Samstag zur großen Generalprobe in der Aufführungskirche St. Josef trafen. "Drei geistliche Lieder" und "Lauda Sion", beide Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy vertont, sind anspruchsvolle musikalische Herausforderungen. Das Bläsersextett mit Trompete, Horn und Posaune rekrutierte sich aus Musikstudenten der Fachhochschule Osnabrück. Zusammen mit Professor Roland Pröll am Klavier begleiteten sie den Chor.
Zwei Stunden Generalprobe machen durstig und hungrig. Eine willkommene Gelegenheit, den Abend beim "Italiener" mit Pizza & Pasta gemütlich ausklingen zu lassen.
Sonntag, 07.06.2015
Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst in der Neuapostolischen Kirche in Oberhausen-Schmachtendorf, den auch das Bläsersextett, zusammen mit IncantaRE und dem örtlichen Gemeindechor mitgestaltete. Vorgetragen wurden Lieder aus der Deutschen Messe von Franz Schubert. Nach dem Gottesdienst war Freizeit angesagt. Das warme Sommerwetter lockte Musiker und Chor zum gemeinsamen Grillen, Spielen und Chillen in den Kirchengarten. "Wir fühlen uns wohl und freuen uns nun auf das musikalische Highlight am frühen Abend", so resümierte ein Ensemblemitglied die entspannten Mittagsstunden.
Noch ein letzter Probendurchgang am Nachmittag, die Spannung und Konzentration auf das anstehende Konzert stieg. Zum Konzertbeginn um 18 Uhr waren die Kirchenbänke gut gefüllt. Aber halt! Das Konzert konnte noch nicht beginnen, erst läuteten die Kirchenglocken zur vollen Stunde. Nach den letzten Glockenklängen begrüßte Bezirksevangelist i. R. Helmut Manthey die Zuhörer und stellte den ökumenischen Hintergrund des Konzertes wie auch die Entstehung des Werkes von Mendelssohn-Bartholdy vor.
Und dann ging es endlich los! Erster Programmteil waren die "Drei geistlichen Lieder". Diese erzählen zunächst von der Hilflosigkeit der Menschen ohne ihren Gott, bis sie schließlich durch Vertrauen auf ihn und seine Güte die Sicherheit erlangen, dass er sie erretten wird. Ein gelungener Einstieg in ein Konzert, das den Weg zum ewigen Leben bei Gott zum Hauptthema hatte. Die voluminöse Akustik der Kirche verstärkte die Vortragskraft des Chores beeindruckend. Es folgte das Andante aus Mendelssohns Reformationssinfonie in einer Bearbeitung für Blechbläser. Eine perfekte Überleitung zum Höhepunkt des Konzerts, der Aufführung des "Lauda Sion". Das Werk, das vom katholischen Kirchenlehrer Thomas von Aquin zu Fronleichnam geschrieben und vom protestantischen Komponisten Mendelssohn-Bartholdy zur 600 Jahr-Feier des Fronleichnamsfestes vertont wurde, befasst sich mit der Stiftung des Heiligen Abendmahls. Es beschreibt die Auswirkungen für den Empfänger des Sakraments und mündet schließlich in die Textaussage "... nimm uns auf ins Himmelreich. Guter Hirte, Trost der Armen, Jesu wolle sich erbarmen, mach uns selig, mach uns reich."
Nachdem die letzten, imposanten Klänge verstummt waren, wurden die Akteure reichlich mit Applaus und "Standing Ovations" belohnt. Da durfte natürlich zum Abschluss eine kleine Zugabe nicht fehlen! Statt Eintritt wurde um ein Spende zugunsten des Vereins Semper pro Humanitate gebeten. Der Verein unterhält Kindergärten in Armenien und Georgien und hilft, dass Kindern in diesen notleidenden Ländern Versorgung und Geborgenheit zuteil wird.
© Gruppe IncantaRE (Bezirk Ruhr-Emscher)