Der Kammerchor der Neuapostolischen Kirche des Bezirks Ruhr-Emscher „IncantaRE“ gab am Samstag, den 6. März 2010 ein Benefizkonzert in der neuapostolischen Kirche in Duisburg-Walsum. Der Spendenerlös in Höhe von über 1.200 Euro kommt den ambulanten Kinderhospizdiensten zugute. Gleichzeitig wurde eine Wander-Ausstellung von Engelbildern präsentiert.
Konzert und Ausstellung zählen zur Veranstaltungsreihe der Neuapostolischen Kirche im Ruhrgebiet aus Anlass des Kulturhauptstadtjahres RUHR.2010.
Volle Töne statt leere Worte
Das Konzert war das zweite Benefizkonzert, welches von Chören der Neuapostolischen Kirche im Ruhrgebiet während des Kultushauptstadtjahres veranstaltet wurde. Die Konzertreihe steht unter dem Motto „Volle Töne statt leere Worte“ und dient der Unterstützung der ambulanten Kinderhospize im Ruhrgebiet.
23.000 lebensbegrenzt erkrankte Kinder
Rainer Rettinger, Projektmanager der Projektgruppe NAK.2010, begrüßte neben den Musikern und anwesenden Konzertbesuchern auch einige haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Hospizdienste aus dem Ruhrgebiet. „Etwa 23.000 lebensbegrenzt erkrankte Kinder und Jugendliche leben in Deutschland, etwa 5.000 von ihnen sterben im Jahr“, informierte Rettinger. „Es ist ein Glück, dass es ambulante und stationäre Kinderhospizdienste gibt“, „und es ist ein Glück, dass ihre Arbeit schon mit dem Tag der Diagnose beginnt“, ergänzte er. „Es ist auch ein Glück, dass Sie heute hier sind und durch Ihre Spende diese wichtige Arbeit unterstützen“ wendete er sich an die etwa 150 Konzertbesucher.
Auch die Familienangehörigen benötigen Unterstützung
Hans-Jochim Tischer vom ambulanten Kinderhospizdienst Unna/Hamm erläuterte in einem kurzen Vortrag während einer Konzertpause die Arbeitsweise der Hospizdienste. „Die Betroffenen selbst, ihre Angehörigen und Familien erfahren Begleitung und Unterstützung im Alltag, um all die ernorm hohen Belastungen besser bewältigen zu können“, erklärte er.
Wöchentliche Besuche von ehrenamtlichen und speziell dafür ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die quasi in eine Familiengemeinschaft mit den betroffenen Familien hineinwachsen, helfen den erkrankten Kindern selbst, aber vor allem auch den Geschwisterkindern, die oft hinten anstehen müssten, so Herr Tischer. Geschichtenvorlesen, Hausaufgabenbegleitung oder einfach Fußballspielen seien wichtige Elemente der Hospizarbeit.
100 Meter Seile und 401 Engelbilder
Im Vorraum und im Kirchensaal der Walsumer Kirche waren über 100 Meter Seile gespannt, an denen 401 Kunstwerke von Sonntagsschulkindern aus den neuapostolischen Ruhrgebietsgemeinden dicht an dicht hingen. Allesamt zeigten sie Bilder von Engeln, so wie die Kinder im Alter von sechs bis vierzehn Jahren sie sich vorstellten. Die jungen Künstler waren damit einem Aufruf der NAK.2010-Organisatoren gefolgt und hatten mit Buntstiften, Wasserfarben oder in Klebetechnik ihrer Fantasie freien Lauf gelassen.
Daniela Stemmer-Kilian, im NAK.2010-Team für das Thema „Kirche und Kunst“ zuständig, hatte zusammen mit Britta Hillbrecht und einigen Helfern aus der Gemeinde Walsum, diese Ausstellung vorbereitet. Auch bei den weiteren geplanten Benefizkonzerten für die Kinderhospiz-Arbeit wird die Ausstellung zu sehen sein.
Die gesamte Benefizveranstaltung nahm Bezug auf das Engel-Thema. So zitierte Rainer Rettinger in seiner kurzen Ansprache eine Aussage von Jesus Christus in Bezug auf die Schutzengel für Kinder: „Ihre Engel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel“ (Matthäus 18, 10) und wünschte allen unheilbar erkrankten Kindern einen solchen besonderen Schutzengel.
Gott hat mir längst einen Engel gesandt
Auch im Programm des Kammerchores „IncantaRE“, der unter der Leitung von Diana Radzeweit auftrat, kamen zwei Vorträge mit Hinweisen auf Engel zu Gehör: Zum einen das Lied „Gott hat mir längst einen Engel gesandt“ aus dem Musical „Daniel“ des zeitgenössischen Komponisten Thomas Gabriel und zum anderen die bekannte Motette „Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir“ aus dem Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Neben dem Kammerchor „IncantaRE“, der bei einigen Liedern von Dirk Makowski am Klavier begleitet wurde, trugen auch einige Sänger des Seniorenchores des Kirchenbezirkes Duisburg unter Leitung von Wolfgang Noldes einige Lieder vor.
Lesung aus dem 139. Psalm
Ergänzend zu den Vorträgen der Chöre trug eine Lesung aus dem 139. Psalm, begleitet von Klavierklängen, zur getragenen Stimmung des Konzertes bei. Untermalt wurde die Lesung durch eine Präsentation ausgewählter Engelbilder.
Ferner setzten auch zwei Instrumentalvorträge Akzente. Der Querflötist Joachim Szepanski und seine Begleitung, die Pianistin Susanne Reinhard spielten Auszüge aus der Romanze Nr. 3 „Nicht schnell“ von Robert Schumann aus drei Romanzen op. 94 und der Sicilienne für Violoncello und Klavier, op. 78 von Gabriel Faure Akzente.
Das ist doch unser guter Engel
Auch die ehrenamtlich tätige Frau Gabi Grütering vom Ambulanten Kinderhospizdienst Recklinghausen nutzte die Gelegenheit, um sich für das Konzert zu bedanken und berichtete von einer Begebenheit aus ihrer praktische Arbeit. Bei einer Geburtstagsfeier bei einer Familie, die sie betreut, wurde sie nach ihrem Verhältnis zur Familie gefragt. Um nicht direkt auf die Hospiz-Tätigkeit hinzuweisen, zögerte sie etwas. Dann kam die Mutter der Familie, legte den Arm um sie und sagte: „Das ist doch unser guter Engel“. Bezug nehmend auf ein Engelbild, welches aus einem Spiegel bestand, ermutigte sie die Anwesenden mit den darauf zu lesenden Worten: „Auch Du kannst ein Engel sein.“
Nach einer gemeinsamen Zugabe des Kammerchores und des Seniorenchores mit dem Lied „Herr, bleib bei mir“ von Wiliam Henry Monk, bedankten sich die Konzertteilnehmer mit einem langen Applaus bei allen Akteuren.
Es kam ein Spendenerlös in Höhe von über 1.200 Euro für die ambulanten Kinderhospizdienste zusammen. Vielen Dank!
© Gruppe IncantaRE (Bezirk Ruhr-Emscher)
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