Am Samstag, dem 6. Februar 2010, gab der Kammerchor der Neuapostolischen Kirche des Bezirkes Ruhr-Emscher IncantaRE ein Benefizkonzert in der neuapostolischen Kirche in Essen-Rüttenscheid. Der Spendenerlös in Höhe von fast 1.800 Euro kommt den ambulanten Kinderhospizdiensten zugute. Gleichzeitig wurde eine Wander-Ausstellung von Engelbildern eröffnet. Diese haben Kinder im Alter von sechs bis vierzehn Jahren gemalt.
Konzert und Ausstellung zählen zur Veranstaltungsreihe der Neuapostolischen Kirche im Ruhrgebiet aus Anlass des Kulturhauptstadtjahres RUHR.2010.
"Volle Töne statt leerer Worte"
Das Konzert war Auftakt für weitere Benefizkonzerte, die von Chören der Neuapostolischen Kirche im Ruhrgebiet während des Kulturhauptstadtjahres veranstaltet werden. Die Konzertreihe steht unter dem Motto "Volle Töne statt leerer Worte" und dient der Unterstützung der ambulanten Kinderhospize im Ruhrgebiet.
Rainer Rettinger, Projektmanager der Projektgruppe NAK.2010, begrüßte neben den Musikern und den anwesenden Konzertbesuchern auch einige haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Hospizdienste aus dem Ruhrgebiet. "Etwa 23.000 lebensbegrenzend erkrankte Kinder und Jugendliche leben in Deutschland, etwa 5.000 von ihnen sterben im Jahr", nannte er einige Fakten. "Es ist ein Glück, dass es ambulante und stationäre Kinderhospizdienste gibt", so Rettinger, "und es ist ein Glück, dass ihre Arbeit schon mit dem Tag der Diagnose beginnt", ergänzte er.
"Es ist auch ein Glück, dass Sie heute hier sind und durch Ihre Spende diese wichtige Arbeit unterstützen" wendete er sich an die etwa 150 Konzertbesucher.
Hospizdienste helfen in den Familien
Heike Gründken vom Ambulanten Kinderhospizdienst Unna/Hamm erläuterte in einem kurzen Vortrag während einer Konzertpause die Arbeitsweise der Hospizdienste. "Die Betroffenen selbst, ihre Angehörigen und Familien erfahren Begleitung und Unterstützung im Alltag, um all die enorm hohen Belastungen besser bewältigen zu können", erklärte sie.
Wöchentliche Besuche von ehrenamtlichen und speziell dafür ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die quasi in eine Familiengemeinschaft mit den betroffenen Familien hineinwachsen, helfen den erkrankten Kindern selbst, aber vor allem auch den Geschwisterkindern, die oft hintenanstehen müssten, so Frau Gründken. Hausaufgabenbegleitung, Geschichtenvorlesen oder einfach nur körperliche Nähe und Wärme seien wichtige Elemente der Hospizarbeit.
Engel-Bilder als Wanderausstellung
Im Kirchensaal der Rüttenscheider Kirche waren fast vierzig Meter Seil gespannt, an dem 220 Kunstwerke von Sonntagsschulkindern aus den neuapostolischen Ruhrgebietsgemeinden dicht bei dicht aufgehängt waren. Allesamt zeigten sie Bilder von Engeln, so wie die Kinder sie sich vorstellen. Die jungen Künstler waren damit einem Aufruf der NAK.2010-Organisatoren gefolgt und hatten mit Buntstiften, Wasserfarben oder in Klebetechnik ihrer Fantasie freien Lauf gelassen.
Daniela Stemmer-Kilian, im NAK.2010-Team für das Thema "Kirche und Kunst" zuständig, hatte zusammen mit Britta Hillbrecht und Bettina Neubauer diese Ausstellung vorbereitet. Sie wird auch bei den weiteren geplanten Benefizkonzerten für die Kinderhospiz-Arbeit zu sehen sein.
Schutzengel für kranke Kinder
Die gesamte Benefizveranstaltung nahm Bezug auf das Engel-Thema. So zitierte Rainer Rettinger in seiner kurzen Ansprache eine Aussage von Jesus Christus in Bezug auf die Schutzengel für Kinder: "Ihre Engel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel" (Matthäus 18,10) und wünschte allen unheilbar erkrankten Kindern einen solchen besonderen Schutzengel.
Auch im Programm des Kammerchores "IncanteRE", der unter der Leitung von Diana Radzeweit auftrat, kamen zwei Vorträge mit Hinweisen auf Engel zu Gehör: Zum einen das Lied "Gott hat mir längst einen Engel gesandt" aus dem Musical "Daniel" des zeitgenössischen Komponisten Thomas Gabriel und zum andern die bekannte Motette "Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir" aus dem Oratorium "Elias" von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Orgel, Violine und Klavier
Neben den Vorträgen des Chores, einer Psalmlesung zu Klavierklängen und Instrumentalvorträgen setzten auch Gerald Steppuhn mit Kompositionen des französischen Romantikers Leon Boëlmann an der Orgel sowie die beiden Mädchen Linda Stachowiak (Violine) und Violeta Koshevatskaja (Klavier) mit dem Largo von Francesco Maria Veracini Akzente.
© Gruppe IncantaRE (Bezirk Ruhr-Emscher)